VORBERICHT EXPERTENTELEFON \"POLYNEUROPATHIE\" am 10.11.2011
Zucker setzt den Nerven zu
Nervenstörungen und „Zuckerkrankheit“ hängen eng zusammen. Glucose, wie der Zucker auch genannt wird, ist ein wichtiger Energielieferant des Körpers. Bei einem entgleisten Stoffwechsel ist allerdings mehr davon im Blut, als der Organismus braucht und verkraftet. Der überschüssige Zucker wird in teilweise sehr aggressive Abbauprodukte umgewandelt. Diese Abbaustoffe können eine Fülle von Gesundheitsstörungen verursachen – etwa in den Augen und Nieren oder im Herz-Kreislaufsystem. Auch die Nerven leiden darunter – insbesondere die langen Stränge in den Beinen: Nerven haben wie Stromkabel eine Isolierung. Wenn sich die schädlichen Abbauprodukte des Zuckers in ihren Zellen ablagern, wird diese Isolierung angegriffen. Die aggressiven Substanzen können außerdem die Blutgefäße schädigen, die die Nervenfasern versorgen, und so die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr ins Nervengewebe stören. Insbesondere bei einem schlecht eingestellten Blutzucker oder bei längerer Diabetesdauer ist die Nervenerkrankung daher sehr häufig. Jeder dritte der rund acht Millionen Diabetiker in Deutschland ist davon betroffen.
Unbehandelt schreitet die Erkrankung fort und kann zum diabetischen Fuß führen.
Gefährliche Nervenstörungen durch Diabetes sind allerdings kein unabwendbares Schicksal. Eine gute Einstellung der Zuckerwerte durch Medikamente und Insulin ist für die Gesundheit der Nerven und Blutgefäße besonders wichtig. Eine Änderung des Lebensstils trägt ebenfalls zum Schutz der empfindlichen Nervenbahnen bei. Mehr Bewegung und eine gesunde Ernährung helfen dem Körper dabei, den Blutzuckerspiegel im Lot zu halten.
Der Nervenerkrankung aktiv entgegenwirken
Diabetiker können aber noch mehr tun im Kampf gegen die Folgeerkrankung Polyneuropathie. Die Wissenschaft weiß seit langem, dass ein vitaminähnlicher Wirkstoff, das Benfotiamin, vor den gefährlichen Zucker-Abbaustoffen schützt, die bei Diabetes auftreten. Die Substanz lindert nachweislich Nervenbeschwerden wie Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen in Füßen oder Händen.
Benfotiamin ist eine Vorstufe des „Nervenvitamins“ B1, die vom Körper und dem Nervengewebe besonders gut aufgenommen wird. Der gut verträgliche Wirkstoff aktiviert körpereigene Entgiftungsmechanismen und reduziert so die Bildung der schädlichen Zuckerabbauprodukte. So kann Benfotiamin (Produkte mit dem Wirkstoff sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich) den gefürchteten Folgeerkrankungen der Zuckerkrankheit, wie der Neuropathie, entgegenwirken.
Frühzeitig handeln
Prinzipiell sollten alle Maßnahmen im Kampf gegen die Neuropathie so früh und konsequent wie möglich einsetzen. Denn ab einem gewissen Zeitpunkt lassen sich Nervenschäden nicht mehr rückgängig machen. Daher ist Früherkennung auch so wichtig: Diabetiker sollten täglich ihre Füße kontrollieren und Auffälligkeiten immer ihrem Arzt mitteilen. Zu den Frühzeichen einer Neuropathie zählen auch eine ungewöhnlich trockene Haut, starke Schwielen, Verhornungen sowie ein beeinträchtigtes Temperatur- oder Berührungsempfinden an den Füßen oder Händen. Insbesondere das nachlassende Wahrnehmungsvermögen der Nerven wird von Betroffenen meist sehr spät bemerkt.
Wer sich informiert, behält die Nerven
Sprechen Sie mit Diabetes- und Stoffwechselexperten, wenn Ihnen etwas „auf die Nerven geht“: Rufen Sie an, wenn Sie unter Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder Schmerzen in Beinen und Füßen leiden oder wenn Sie als Diabetiker Folgeerkrankungen vorbeugen möchten. Lassen Sie sich über die Symptome einer Polyneuropathie sowie über Früherkennung kompetent beraten und erfahren Sie wirksame Strategien, wie sich diese belastenden Erscheinungen lindern lassen.
Am Telefon sitzen für Sie:
Prof. Dr. med. Burkhard L. Herrmann, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologe und Diabetologe vom Technologiezentrum Ruhr in Bochum.
Dr. med. Alin Stirban, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie
vom Profil Institut für Stoffwechselforschung in Neuss
Prof. Dr. med. Hilmar Stracke, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Stoffwechsel von der Medizinischen Klinik und Poliklinik III der Universität Gießen und Marburg.
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